Mittwoch, 25. September 2019

Fehlzeiten, Krankmeldungen, .... Vorteil von BR für AN sowie AG

Krankmeldungen: das ist ja immer so eine Sache.  Ist der Job eher unsicher, meldet man sich nicht so schnell krank.  Meldet man sich aber nicht krank, kann man Kollegen anstecken oder selbst in kleinen Schritte immer unfitter werden, wenn man nie eine Krankheit auskuriert. Da es immer öfter auch Home-Office Arbeit gibt, verschiebt man seine Arbeit statt eine Krankmeldung in Betracht zu ziehen. Ist man Selbstständig - auch ohne Scheinselbstständigkeit - vergisst man auch gerne mal, auf den Körper zu hören.

Ein ganz persönlicher Rundumschlag von Krankmedung, Homeoffice und Sinn von der Existenz eines Betriebsrats bei der Auswahl eines möglichen neuen Arbeitgebers.





So oder so:  eine Krankmeldung ist gleich blöd, egal ob ausgesproche oder hinausgezögert.Sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer sollte es doch Sinn machen, nicht über Krankmeldungen zu lamentieren sondern nicht krank zu werden UND die Jobs so zu organisieren, dass der Betrieb auch bei Krankmeldungen sicher weiterläuft oder eben auch mal mit angepassten Zielen weiterläuft.  Schließlich sollen ja nicht die Kollegen in Streß geraten und selbst die Lust am Job verlieren, wenn Ausfall von Kollegen zu Mehrarbeit, Sonderschichten oder anderes führt.

Die Berater, die die Inhaber meines (wahrscheinlich bald) ehemaligen Arbeitgebers verarzten, fahren dagegen eine Strategie, dass Krankheit durch betriebssozialem Druck begegnet werden soll. Es gibt Kollegen, die spielen da gerne mit - eventuell in der Hoffnung, mehr Aufträge, Lohn oder Beliebtheit bei der Cheffin zu ergattern. Die Mischung aus fest angestellten Mitarbeitern, verschiedenen GmbH´s als Arbeitgeber (AG), Leiharbeitern und Auftragnehmern  (teils reals Selbsständig, meit eher die Kriterien der Scheinselbständigkeit erfüllend) fördert diese Strategie, Krankmeldung durch sozialen Druck, Abhängigkeiten oder vorauseilendem Gehorsam zu entgegnen.

Ich bin da ein wenig in die Falle /  oder auch den Vorteil des (regelmäßig temporären) Homeoffices gerutscht.  Hab ich mal Halsschmerzen, einen Schnupfen oder einfach einen unmotivierten Tag, dann kann ich das im Homeoffice gut ausgleichen, indem ich Arbeit zeitlich ein wenig verschiebe oder einfach konsequent Wärmflasche und Notebook kombiniere.  Das geht gut.  Außerdem muß ich nicht jede Grippe- / Schnupfenphase im Büro oder der Produktion mitmachen. Wichtig auch: ich kann - sofern selbstbewußt genug - echte Pausen machen.   Ich könnte sogar mit Gipsbein arbeiten, was beim Arbeitgeber vor Ort wegen der Anfahrt, den Treppen und der etwas geizig wirkenden Büroausstattung nicht möglich wäre. 

In Bezug auf Krankmeldungen sollte man aber auch beachten, das der Arbeitgeber bei den Krankenkassen eine Art Versicherung dagegen abschließen muß. Die Umlage kann in verschiedenen Erstattungshöhen gewählt werden.  Der Arbeitgeber kann also das finanzielle Risiko der Lohnfortzahlung reduzieren, muß hauptsächlich auf die Leistung und den dadurch erzeugten positiven Ertrag durch die Arbeit verzichten.  Letzteres ist meiner Meinung nach ein guter Grund für den Arbeitgeber, Krankschreibungen vermeiden zu wollen.  Doch über die Lohnkosten zu lamentieren halte ich für unangemessen. Da greift ja die Umlage-Versicherung  (U1 und U2: Entgeltfortzahlung bei Mutterschaft und Krankheit), die dem AG die Kosten je nach abgeschlossener Umlagevariante bis zu 90% erstattet.

Bei Büromenschen ist es eigentlich wirklich nicht so schwer, zumindest berufsbedingte Krankheiten zu reduzieren.  Bei Menschen, die im Lager oder der Produktion ist das auch möglich, jedoch etwas schwieriger. Denn da sind ja die Dauerbelastungen oft nicht so leicht erheblich vermeidbar (schwere Lasten, Lärm, Schichtarbeit, ...).   ...   das hängt also schon sehr vom Beruf ab,

Einen ganz kurzen Einblick auf eine Statistik bietet z.B. die FAZ  (diese Zeitung ist ja eher Arbeitgeber nah, nehme ich an. Gerade deshalb wähle ich diese Quelle.):   hier schauen (externer Link)


Soweit heute ein paar Aspekte zu Krankmeldungen. Dies ist ja nur ein Blog, der persönliche Erfahrungen "raushaut".  Aber eventuell gibt es ja eine kleine Diskussion und Anregungen.


BTW:   ich habe eigentlich meinen Traumjob, doch das arbeitgebende Unternehmen ist eher aus alter Wirtschaft und verfällt andauernd in den Wahn, externe Berater zu beschäftigen, deren (sicherlich oft gutem) Rat aber nur für eine sehr kurze Phase und sehr halbherzig zu folgen.  Dadurch gibt es mitunter im Monatsrhytmus Änderungen bei Umgang mit Kollegen, neue Strukturen und ganz sellten wirklich ein zeitweises Verfolgen neuer Ziele. Das Geschäftsfeld ist übrigens sehr sicher, so dass eine gute ökonomische Basis gegeben ist, dem Rat der Berater zu folgen.  Doch es wird seit Jahren keinem der Berater getraut und der Umgang mit Kollegen erscheint mir als eher geizig und von der Angst, von den Arbeitnehmern nicht fair behandelt zu werden, getrieben.   Die Arbeitnehmer empfinden umgekehrt das Verhalten der Geschäftsführung als oft unfair und lamentieren gerne über nicht gezahlte Überstunden, Druck bei Krankmeldungen, schlechte Arbeitsausstattung, fehlende Weiterbildung, .... also da ist der Wurm drin und ich denke manchmal, dass ein selbstbewußter Betriebsrat sogar dem Arbeitgeber ungemein weiterhelfen würde.  Zur Gründung eines Betriebsrats reicht es nicht, da die Kollegen in verschiedenen GmbHs, teils als selbstständigen Auftragnehmer und auch als Leiharbeiter beschäftigt sind. Ich empfinde diese unzufriedene Stimmung als  den größten Nachteil, erkämpfe mir mit viel emotionalem Aufwand meie Arbeitnehmerrechte. Das geht aber nur, weil meine Aufgabenstellung das zulässt und ich mich nicht zu sehr von der zuverlässigen Lohnzahlung abhängig mache  (weiterhin kleines Auto, Mietwohnung, bezahlbare Urlaube, keine Verträge mit Banken, Abos, Anzahl der Kinder ....). 

Gäbe es meinen Job woanders, ... würde ich wechseln?

Ist die Existenz einen  Betriebsrats (BR) für mich wichtig, wenn ich darüber entscheide, zu einem neuem Arbeitgeber zu wechseln? 

Traue ich noch dem Versprechen, es als AG doch schon ganz eigennützig zu meinem Wohl gut zu meinen?   Eher nicht. Denn auch ich würde und müsste ja als AG immer ein Auge auf das Wohl des Unternehmens haben, wenn es mal Interesse von Unternehmen und einzelnem Arbeitnehmer abzuwägen.  Und möglicherweise wäre ich auch ungerecht oder unvollständig informiert oder organisiert, wenn es um AN Belange ginge.  Daher ist eine institutionalisierte und mit Rechten und Pflichten ausgestattete Arbeitnehmervertretung (Betriebsrat, Personalrat, ...) sinnvoll und sicherlich ein Vorteil, als AG stets neue Mitarbeiter zu finden.

Soweit nun aber der Bogen von Verhalten der Arbeitgeber auf Krankmeldungen  bis zu den Vorteilen der Existenz eines BR sowohl für AN als auch AG.





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